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Album

Alpensänger und Bauerntheater

Als Gegenwelt zum rastlosen Alltag in der Stadt entwickelte die städtische Bevölkerung gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine immense Sehnsucht nach Natur und Natürlichkeit, nach „echten“ und „ursprünglichen“ Lebensformen. Besonders im Gebirge glaubte man diese zu finden. Die Eisenbahn brachte massenweise städtische Sommerfrischler in entlegenste Gebirgstäler, auf der Suche nach Erholung in „unverfälschter und urwüchsiger Natur“. Man suchte Erholung, Vergnügen und Erlebnisse, erwarteten Ursprüngliches und Urwüchsiges. Dazu erfanden die Menschen im Gebirge landestypische Unterhaltung: Folklore für die Gäste, volkstümliche Musik mit Gesang, Jodeln, Schuhplatteln, G‘Stanzln singen, Grimassen schneiden. Alpenländische Exotik und all die damit verbundenen Klischees wurden zu einer Parade-Disziplin städtischer Unterhaltung und zum Exportschlager. Bedingt wurde dies von der großen Sehnsucht nach Natur, die den Zeitgeist Ende des 19. Jahrhunderts prägte. Tyroler Sängergesellschaften und Bauerntheater Truppen bereisten das Land und verbreiteten ein Gefühl von Urlaub in den Bergen; eine beispiellose Erfolgsgeschichte, bis heute. Dieses Album beschreibt auch anhand der Werktexte das Phänomen der Alpensänger.