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Karl Valentin in der NS-Zeit

Karl Valentin und Liesl Karlstadt gehörten zu den bedeutendsten Künstlern der 1930er Jahre und waren daher auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im nationalsozialistischen Deutschland. Dem konnten sie sich nicht entziehen. Sie wurden immer wieder für NS-Veranstaltungen engagiert und ranghohe NS-Funktionäre besuchten ihre Vorstellungen. Über den Fotografen Hoffmann kannte Valentin sogar Hitler persönlich, mochte ihn aber nicht. Karl Valentin war sehr bemüht, sich nicht politisch vereinnahmen zu lassen, und erklärte stets, er sei lediglich ein völlig unpolitischer Volkssänger, dem es nur um die Unterhaltung seines Publikums ginge. Auch wenn Karl Valentin von NS-Größen hofiert wurde, hatte er dennoch unter dem Regime zu leiden. Seine Filme DIE ERBSCHAFT, DER BITTSTELLER, DER SONDERLING und DER FIRMLING wurden verboten, Teile seiner Bühnenszenen fielen der Zensur zum Opfer.

Filmball im Deutschen Theater, Allotria
1934
Die Szene ALLOTRIA wurde auf dem Filmball am 8. Februar 1934 im Deutschen Theater München aufgeführt. Karl Valentin und Liesl Karlstadt betreten als Hochzeitspaar die Bühne. Sie befinden sich in ALLOTRIA. In ALLOTRIA herscht großes Glatteis, die Gefahr auszurutschen ist gewaltig. Sand streuen ist in ALLOTRIA verboten. Außerdem muss jeder, der heiraten will einen Intelligenztest bestehen. Wer ihn, wie Karl Valentin und Liesl Karlstadt, nicht besteht gilt als schwachsinnig und wird erschossen. Zum Glück wird diesmal schlecht geschossen.
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Filmball im Deutschen Theater, Allotria
1934
Die Szene ALLOTRIA wurde auf dem Filmball am 8. Februar 1934 im Deutschen Theater München aufgeführt. Karl Valentin und Liesl Karlstadt betreten als Hochzeitspaar die Bühne. Sie befinden sich in ALLOTRIA. In ALLOTRIA herscht großes Glatteis, die Gefahr auszurutschen ist gewaltig. Sand streuen ist in ALLOTRIA verboten. Außerdem muss jeder, der heiraten will einen Intelligenztest bestehen. Wer ihn, wie Karl Valentin und Liesl Karlstadt, nicht besteht gilt als schwachsinnig und wird erschossen. Zum Glück wird diesmal schlecht geschossen.
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Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Der Umzug
1938
Das Stück DER UMZUG hatte am 1. Mai 1938 im Rahmen des Varieté-Programms „Lachen, Leistung, Schöne Frauen“ im Deutschen Theater München Premiere. Darin packen Karl Valentin und Liesl Karlstadt ihre Habseligkeiten zusammen, sie müssen umziehen, denn ihr Haus solle abgerissen werden.
Am 30. April 1938 wurden Hitlers Umbaupläne für München verkündet. Ein neuer riesiger Hauptbahnhof sollte gebaut werden, dazu ein 2,5 Kilometer lange Prachtstraße, eine U-Bahn, ein Autobahn-Ring und so manches mehr. Ein gewaltiges Abriss-Programm war damit verbunden. Nach der Uraufführung mussten Karl Valentin und Liesl Karlstadt den Schluss ihrer Szene DER UMZUG ändern, da dieser als Kritik an Hitlers Umbauplänen verstanden wurde. Ein riesiger Greifbagger, der auf die Bühne rollte und das Häusl mitsamt der…
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Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Der Umzug
1938
Das Stück DER UMZUG hatte am 1. Mai 1938 im Rahmen des Varieté-Programms „Lachen, Leistung, Schöne Frauen“ im Deutschen Theater München Premiere. Darin packen Karl Valentin und Liesl Karlstadt ihre Habseligkeiten zusammen, sie müssen umziehen, denn ihr Haus solle abgerissen werden.
Am 30. April 1938 wurden Hitlers Umbaupläne für München verkündet. Ein neuer riesiger Hauptbahnhof sollte gebaut werden, dazu ein 2,5 Kilometer lange Prachtstraße, eine U-Bahn, ein Autobahn-Ring und so manches mehr. Ein gewaltiges Abriss-Programm war damit verbunden. Nach der Uraufführung mussten Karl Valentin und Liesl Karlstadt den Schluss ihrer Szene DER UMZUG ändern, da dieser als Kritik an Hitlers Umbauplänen verstanden wurde. Ein riesiger Greifbagger, der auf die Bühne rollte und das Häusl mitsamt der…
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Postkarte zur Theaterszene Der Firmling
um 1925
Die Theaterszene DER FIRMLING wurde am 9. Dezember 1922 im Germania Brettl, Hotel Germania, Schwanthalerstraße 28, uraufgeführt. Wiederaufnahmen gab es jährlich in verschiedenen Theatern bis 1929. 1931 kam es anlässlich einer Aufführung im Goethesaal zum Eklat. Valentin wurde genötigt das Ankündigungsfoto wegen Verunglimpfung religiöser Gefühle zu entfernen. Weitere Wiederaufnahmen waren 1935 und 1937 im Kabarett Benz in der Leopoldstraße. Insgesamt gab es nach Josef Rankl 395 Aufführungen.
Die Szene DER FIRMLING zählt zu Karl Valentins und Liesl Karlstadts Meisterwerken. Karl Valentin als bereits betrunkener Vater und Liesl Karlstadt als dessen Sohn und Firmling Pepperl betreten ein feines Weinrestaurant. Das Bemühen in der noblen und ungewohnten Umgebung nichts falsch machen zu wollen,…
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Szenenfoto aus dem Film Die Erbschaft, Karl Valentin als Lumpensammler
1936
Der Film DIE ERBSCHAFT ist der einzige Tonfilm, den Karl Valentin allein nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten konnte. Ansonsten wurden entweder seine Bühnenszenen nachgefilmt oder er spielte als Schauspieler unter der Leitung anderer Regisseure, wie etwa Erich Engels.
Im Film macht ein armes Lumpensammlerpaar, das mit seinen Mietzahlungen im Rückstand ist und daher steten Besuch vom Gerichtsvollzieher erhält, eine Erbschaft. Man erbt eine neue Schlafzimmereinrichtung, die sich bei der Anlieferung als sehr klein erweist. Denn das Ganze beruht auf einen Irrtum, der richtige Erbe war der kleinwüchsige Nachbar. Da die alten Möbel bereits bei der Ankündigung der Erbschaft entsorgt wurden, steht das Lumpensammlerpaar jetzt vor dem Nichts.
Der Film wurde im Mai 1936 von der Bavaria Film AG…
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Szenenfoto aus dem Theaterstück Der Bittsteller, Kolosseum
1930
Szenenfoto aus dem Theaterstück DER BITTSTELLER, im Kolosseum, 1930 mit Liesl Karlstadt, Karl Valentin und Georg Rückert.
In der Theaterszene DER BITTSTELLER spielt Karl Valentin den Herrn Brandstätter, der beim Baron von Rembremerdeng als Spritzbrunnenaufdreher beschäftigt ist, wo er im Jahr nur 2 Mark verdient hat, eine Mark für’s Aufdrehen im Frühjahr und eine für’s Zudrehen im Herbst. Deshalb fragt er beim Geheimrat Müller um Unterstützung nach. Dabei wird er vom Kind des Geheimrats (Mädi/Bubi, Liesl Karlstadt) arg drangsaliert. Die erniedrigende Situation, als armer Schreinermeister den reichen Geheimrat um Geld bitten zu müssen, ist „kompriminierend“.
Im Bemühen sich richtig auszudrücken, kämpft er mit den Fremdwörtern. So schöpft er versehentlich, aber treffend, ein neues Wort aus…
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Karl Valentin und Georg Rückert im Film Der Sonderling
um 1929
Der Filmkritiker Walter Jerven begann mit Zeitungsinseraten Karl Valentins frühe Filme zu suchen und brachte 1929 mit seiner Veranstaltung „Aus der Kinderstube des Films“ den Filmpionier Karl Valentin wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Anfang April 1929 gründeten Karl Valentin, Walter Jerven und Franz Osten die „Karl Valentin Filmproduktion“ und produzieren den ersten Karl Valentin Spielfilm DER SONDERLING.
Karl Valentin, als Geselle des Schneidermeisters Kuhn, gerät in Verdacht eine wertvolle Briefmarke gestohlen zu haben und plant deshalb mehrere Selbstmordversuche, die alle scheitern. Liesl Karlstadt spielte die Frau des Schneidermeisters, welche ein Auge auf den Gesellen geworfen hat.
Bemerkenswerter Höhepunkt des Films ist eine tollkühne Motorradfahrt von Liesl Karlstadt. Der…
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Karl Valentin in der Operette "Glückliche Reise" als Radfahrer
1939
Karl Valentin trat im Rahmen einer Inszenierung der Operette GLÜCKLICHE REISE, eine musikalische Fahrt in 33 Stationen, inszeniert von Fritz Fischer, im Theater am Gärtnerplatz ab 11. Juni 1939 mit seiner Szene RADFAHRER UND VERKEHRSSCHUTZMANN auf. In einer Szene ironisierte Karl Valentin den Baumboom der Nationalsotialisten: Valentin fuhr als Radfahrer Wrdlbrmpfd mit einem klapprigen Dreirad über die Bühne. An das Rad hatte er ein großes Bündel Ziegelsteine festgebunden. Im Text- Manuskript fragt der Schutzmann: „Wollen Sie bauen“, worauf Valentin antwortet: „Nein! Warum soll ich auch noch bauen, wird ja so soviel gebaut.“ Valentin hat offenbar in der Aufführung diese Passage noch improvisatorisch ausgeweitet. Daraufhin wurde diese Szene gestrichen, um Hitler, der das Stück auch besuchte,…
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Karl Valentin, Deutschlands letzte Reserve
1943
Mit diesem Foto beantwortete Karl Valentin die Anfrage von Reichsminister Dr. Hans Frank, Generalgouverneur des besetzten Polens, ob er in Krakau vor Soldaten auftreten wolle.
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Karl Valentin, Deutschlands letzte Reserve
1943
Dieses Bild mit der Bemerkung „Deutschlands letzte Reserve“ sandte Karl Valentin an den Direktor des Münchner Arbeitsamtes, das ihn aufforderte sich für den Volkssturm zu melden.
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