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Weiß Ferdl, Truppenunterhalter im 1. Weltkrieg

Weiß Ferdl meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Am 5. Januar kam er an die Front nach Vitry-an-Artois bei Arras. Am 30. Mai 1915 wurde er durch Granatsplitter verwundet. Nach seiner Genesung durfte er den Singspieltrupp der 1. Bayerischen Reservedivision, das sogenannte „Münchner Platzl im Felde“, zusammenstellen, mit der er bis Kriegsende im nordfranzösischen Kriegsgebiet auftrat. Das Ensemble „Münchner Platzl im Felde“ wurde zur beliebtesten bayerischen Fronttheatertruppe des ersten Weltkriegs. Weiß Ferdl kannte die Sorgen und Nöte der Soldaten aus eigener Erfahrung. So begann er, selbst Lieder und Vortragstexte zu verfassen. Mit diesen sang er den Soldaten quasi aus der Seele. Seine Lieder „s'Lercherl von Arras“, „Lied vom Sandsackl und Rollwagerl“, „Bagagenlied“, „Klagelied einer Wanderdivision“ oder „Ein bayerischer Feldpostbrief“ machten ihn zu einem der populärsten Truppenunterhalter des 1. Weltkriegs. Weiß Ferdl fühlte sich ein Leben lang als Infanterist der bayerischen Armee und als Anwalt der deutschen Soldaten des 1. Weltkriegs. Für seine weitere Karriere war diese Zeit prägend, da er jetzt wusste mit eigenen Texten und Liedern den Nerv seiner Zuhörer treffen zu können. Zum Ensemble gehörten u.a. Wastl Witt und der Kiem Pauli, der sich später als Volksliedsammler einen Namen machte, sowie Gustl Koch und der Damenfriseur Neuschmied, der für die Darstellung der weiblichen Rollen zuständig war. Gustl Kochs Sohn gab große Teile des Nachlasses seines Vaters und somit viele Dokumente aus dieser Zeit ins Valentin-Karlstadt-Musäum.