Liesl Karlstadt ohne Karl Valentin
Am 14. Dezember 1930 trat Liesl Karlstadt erstmals ohne Karl Valentin als Schauspielerin in einem Theaterstück auf. Sie spielte in Bruno Franks Stück „Sturm im Wasserglas“ die Rolle der Frau Vogl und wurde frenetisch gefeiert. 1932 mimte sie die Zenta in „Die drei Gspusi der Zenta“ im Münchner Volkstheater. In der Folge bekam sie auch immer wieder kleine Rollen in Spielfilmen angeboten. Karl Valentin reagierte hierauf eifersüchtig und hatte Angst sie zu verlieren. Für Liesl Karlstadt gestaltete sich in der Folge die Zusammenarbeit mit Karl Valentin zunehmend schwieriger. Daneben fiel sie immer wieder in Phasen einer tiefen Depression. Eine fatale Konstellation, die im April 1935 mit zu Liesl Karlstadts Selbstmordversuch führte. Danach war ihr eine längere Zusammenarbeit mit Karl Valentin nicht mehr möglich. Alle Versuche 1936, 1937, 1938, scheiterten nach wenigen Wochen. Dagegen blühte sie bei Engagements im Film oder Theater ohne Karl Valentin auf. 1939 erlitt Liesl Karlstadt in Folge einer verschleppten Angina eine schwere Sepsis und konnte 17 Monate nicht mehr auf der Bühne stehen. Im November 1940 trat sie dann noch einmal mit Karl Valentin im Deutschen Theater auf. Kurz darauf stellte Karl Valentin den Spielbetrieb ein und Liesl Karlstadt wurde endgültig zur Volksschauspielerin.