Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Der Umzug
Das Stück DER UMZUG hatte am 1. Mai 1938 im Rahmen des Varieté-Programms „Lachen, Leistung, Schöne Frauen“ im Deutschen Theater München Premiere. Darin packen Karl Valentin und Liesl Karlstadt ihre Habseligkeiten zusammen, sie müssen umziehen, denn ihr Haus solle abgerissen werden.
Am 30. April 1938 wurden Hitlers Umbaupläne für München verkündet. Ein neuer riesiger Hauptbahnhof sollte gebaut werden, dazu ein 2,5 Kilometer lange Prachtstraße, eine U-Bahn, ein Autobahn-Ring und so manches mehr. Ein gewaltiges Abriss-Programm war damit verbunden. Nach der Uraufführung mussten Karl Valentin und Liesl Karlstadt den Schluss ihrer Szene DER UMZUG ändern, da dieser als Kritik an Hitlers Umbauplänen verstanden wurde. Ein riesiger Greifbagger, der auf die Bühne rollte und das Häusl mitsamt der halben Einrichtung zwischen seine Zähne nahm und verschwinden ließ, wurde von der Zensur des Dritten Reiches verboten.
Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Der Umzug, 1938, Fotografie, 11.5 cm
x 15 cm
x 15 cm, Valentin-Karlstadt-Musäum, München
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