Karl Valentins Volkssängertafeln, Tafel 67, Lokal Platzl
In den Singspielhallen wechselten die Programme alle 14 Tage. Für diesen Zeitraum war eine Volkssänger-Gesellschaft engagiert. Größere Häuser hatten feste eigene Ensembles. Im Oberpollinger residierte Papa Geis und im Apollotheater gab Anderl Welsch den G’scheerten, während August Junker und Alois Hönle als Kare und Luki brillierten. Das Platzl mit seinem Star Weiß Ferdl und der Original Dachauer Bauernkapelle wurde zum Inbegriff volkstümlicher Unterhaltung.
Derb muss es zugegangen sein, in diesen Wirtschaften, und laut. Man schwitzte in brechend vollen Sälen bei stickiger Luft, aß und trank viel und kommentiert durch permanente Zwischenrufe das Geschehen auf der Bühne. Hier konnte jeder untertauchen in der Menge, spüren, dass alle andern genauso waren, wie man selbst. Hier konnte man sich verbrüdern im volkstümlichen Miteinander.
Liesl Karlstadt, Ludwig Greiner, Foto Hilbinger & Co, München, Fritz Witzig, Atelier für Photographie, München, Georg Pettendorfer, Karl Valentins Volkssängertafeln, Tafel 67, Lokal Platzl, 1927, Fotografie auf braunem Karton, 26,5 cm
x 36 cm, Valentin-Karlstadt-Musäum, München
https://www.valentin-karlstadt-musaeum.de/sammlung-online/objekte/objekt/karl-valentins-volkssaengertafeln-tafel-67-lokal-platzl-6006171