Karl Valentins Volkssängertafeln, Tafel 14, Volkssänger-Gesellschaft Michl Huber
Zu jeder Tafel seiner Volkssängersammlung verfasste Karl Valentin eine Namensliste. Zu einigen Künstler*innen schrieb er Kommentare:
„Nr. 1 Der Huber Michl
Ein Münchner Original, im besten Mannesalter dahingegangen.
Michl war seinerzeit neben Papa Geis der populärste Volkssänger, sein Sprichwort war »Heut' ham ma wieder was Neues«. Er war Verfasser vieler sehr populär gewordener Lieder z.B. Der Michl Gradaus, Münchner Brieferln und sein Salvator-Lied. »Sie ist halt net zum kriegen, die Flieg'n«, ist bei jeder Salvatorgaudi gesungen worden. Bekannt waren auch die mit seiner Frau Nr. 4. gesungenen und gespielten Duette.“
„2 Eckher 3 Huber Michl 4 Huber 5 Schmuttermeier 6 Leyerer 7 Kalchner Max“
„Die auf Nr. 8 liegende bildhübsche Ketschkemety
Eine Vorgängerin der jetzigen Revuedarstellerin. Die durch ihren Wuchs, ihre Eva ähnlichen Kostüme bei der Münchner Herrn-Bevölkerung sehr, doch bei der Polizei weniger beliebte rassige Chansonnette. Ihren Haupteffekt erzielte sie in dem durch Schenkelschlag begleiteten Couplets: » Ist denn mein G'stell so schlecht«.
Sie wurde später durch eine Eingabe der Münchner Frauen an die Polizeidirektion »das ausg'schamte Weibsbild« aus der Stadt zu schaffen, tatsächlich im Interesse der damals wenig sichtbaren Vorzüge der Münchner Weiblichkeit mit denen oben genannte so freizügig war, durch polizeiliche Verordnung abgeschoben.“
„9 Huber Michl 10 Berg 11 Huber Michl 12 Huber Michl“
Liesl Karlstadt, Ludwig Greiner, Foto Hilbinger & Co, München, Fritz Witzig, Atelier für Photographie, München, Georg Pettendorfer, Karl Valentins Volkssängertafeln, Tafel 14, Volkssänger-Gesellschaft Michl Huber, 1927, Fotografie auf braunem Karton, 36 cm
x 26,5 cm, Valentin-Karlstadt-Musäum, München
https://www.valentin-karlstadt-musaeum.de/sammlung-online/objekte/objekt/karl-valentins-volkssaengertafeln-tafel-14-volkssaenger-gesellschaft-michl-huber-6006130