Volkssängergesellschaft Stanzl Schwarz
Volkssänger erzählten mittels immer gleicher Figuren Geschichten vom alltäglichen Leben in der Stadt, von den Spannungen zwischen alten Werten und moderner Zeit, zwischen bürgerlicher Welt und Vorstadt und im Besonderen vom Unterschied zwischen Stadt und Land. Volkssänger-Unterhaltung war im Kern unpolitisch. Sie suchte den Erwartungen des Publikums zu entsprechen, je bissiger, je pointierter, umso besser; jedoch stets in der Mitte des Geschmacks. Es ging meist nicht wirklich um Kritik oder um Veränderungen, vielmehr um Benennen und um Applaus. Die Volkssänger schauten dem Volk aufs Maul, um ihm nach dem Maul reden zu können. Dies machte sie auch anfällig für populistische Strömungen aller Art.
Volkssängergesellschaft Stanzl Schwarz, Fotopostkarte farbig, Valentin-Karlstadt-Musäum, München
https://www.valentin-karlstadt-musaeum.de/sammlung-online/objekte/objekt/volkssaengergesellschaft-stanzl-schwarz-6006115