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Fotografie

Karl Valentin, Innenansicht der Ritterspelunke mit Bühnenszene aus Ritter Unkenstein und Publikum

1939 /1940
Karl Valentin, Innenansicht der Ritterspelunke mit Bühnenszene aus Ritter Unkenstein und Publikum, 1939 /1940
Datierung
1939 /1940
Objektart
Fotografie
Material
Fotografie
Maße
14 cm x 9.2 cm
Personen / Institutionen
Karl Valentin (Dargestellte_r)
Inventarnummer
V02802
Titel / Kurzbeschreibung
Karl Valentin, Innenansicht der Ritterspelunke mit Bühnenszene aus Ritter Unkenstein und Publikum
Werktext

Ab Juni 1939 war Liesl Karlstadt schwer krank. Eine verschleppte Angina hatte zu einer Sepsis geführt. Beinahe hätten beide Beine amputiert werden müssen. Monatelang lag sie darnieder und musste mühsam wieder gehen lernen. Erst im November 1940 konnte sie wieder auf einer Bühne stehen. Karl Valentin wusste, dass seine bisheriges Repertoire ohne Liesl Karlstadt nicht befriedigend funktionierte. Deshalb musste er sich etwas Neues einfallen lassen, um beruflich zu überleben. So eröffnete er im Juli 1939 seine Ritterspelunke. Dazu brauchte er neues Personal und ein neues Repertoire. Hierbei erinnerte er sich an die Zeit seiner Anfänge 1915 im Kabarett Wien-München. Zuerst spielte Valentin mit wechselnden Besetzungen ein Programm aus kurzen Varieténummern, Gesangsdarbietungen und Musik. Bereits 1915 stand aber auch eine Szene mit dem Titel RITTERDRAMA auf dem Programm. Das hat Valentin jetzt wieder aufgegriffen. Am 4. November 1939 hatte die Szene RITTER UNKENSTEIN Premiere, mit Otto Zagler als Ritter Unkenstein, Annemarie Fischer als seine Tochter Kunigunde und Karl Valentin als Recke Heinrich. Das Stück wurde bis zur Schließung der Ritterspelunke am 5. Juni 1940 über hundert Mal gespielt. Ritter Unkenstein, Burgherr von Grünwald und mit all seinen Nachbarn heillos zerstritten, wird von einem Angriff seines Erzfeindes Ritter Rodenstein von Schwaneck bedroht. Dazu muss er erfahren, dass seine Tochter Kunigunde, vermutlich von diesem verhassten Rodenstein, schwanger ist. Unkenstein will Kunigunde hinrichten lassen, was Recke Heinrich durch Ungeschick und List zu verhindern weiß. Am Ende wird Ritter Lenz von Ismaning als wahrer Kindsvater enttarnt, da das Neugeborene denselben rötlichen Spitzbart hat wie er. Ritter Rodenstein wird enthauptet und treibt fortan sein Unwesen als Burggeist. Das Ganze lebte von spontanen Einfällen und unerwarteter Situationskomik der Darsteller und muss eine „Riesengaudi“ gewesen sein. Nach den Aufführungen wurde das Publikum aufgefordert, das Panoptikum im Keller der Ritterspelunke zu besuchen. Karl Valentin plante offenbar weitere Aufführungen des RITTER UNKENSTEIN. Im Jahr 1942 schrieb er eine ganze Reihe von Szenen hierzu, die nie mehr aufgeführt wurden. Berühmt wurde auch Karl Valentins Lied JA SO WARN'S, DIE ALTEN RITTERSLEUT, bis heute ein Hit bei geselligen Zusammenkünften.

Creditline
Valentin-Karlstadt-Musäum, München
Zitiervorschlag / Permalink

Karl Valentin, Innenansicht der Ritterspelunke mit Bühnenszene aus Ritter Unkenstein und Publikum, 1939 /1940, Fotografie, 14 cm

x 9.2 cm, Valentin-Karlstadt-Musäum, München


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