Jakob Geis in der Rolle als bemoostes Haupt
Jakob Geis machte die Volkssänger in München gesellschaftsfähig. Er war stets schwarz gekleidet; sein Humor immer dezent und von pointierter Wortwahl. Frauenrollen besetzte er mit Damen-Imitatoren. Als Sohn eines Hofbeamten von König Otto I. wurde Papa Geis am 27. Dezember 1840 in Athen geboren. 1847 kam er nach München. Eigentlich wollte er Pfarrer werden, schließlich wurde er Prediger auf der Brettlbühne. Nach einem längeren Aufenthalt in Wien, kehrte er 1875 nach München zurück. Allabendlich trat er im Oberpollinger auf. Geis hielt auch die erste Rede beim Salvator-Anstich am Nockherberg, dem traditionellen Politiker-Derblecken. Er starb am 3. März 1908 in München. Die Münchner nannten ihn „Papa“ Geis was sicher als Ausdruck seiner großen Popularität zu werten ist.
Die Paraderolle von Papa Geis war das „Bemooste Haupt“, ein ewiger Student, der vom langen studieren Moos ansezte. Während der Vorstellung animierte er die vielen Studenten im Publikum, Unmengen von Bier zu trinken.
Jakob Geis in der Rolle als bemoostes Haupt, 1885, Fotografie auf Karton kaschiert, 17 cm
x 11 cm, Valentin-Karlstadt-Musäum, München
https://www.valentin-karlstadt-musaeum.de/sammlung-online/objekte/objekt/jakob-geis-in-der-rolle-als-bemoostes-haupt-6006214