Im Senderaum
Karl Valentin verirrt sich auf der Suche nach einem Stück Antennendraht in ein Rundfunkstudio und wird von der Rundfunkmoderatorin als Geräuschemacher zu Friedrich Schillers DAS LIED VON DER GLOCKE eingesetzt, was ordentlich schief geht und zum Abbruch der Sendung führt.
Die Szene IM SENDERAUM hatte am 1. September 1926 im Rahmen der Revue NACHT DER NÄCHTE im Deutschen Theater Premiere. Im selben Jahr wurde unter dem Titel HINTER DEN KULISSEN DES RUNDFUNKS im Berliner Admiralspalast eine ähnliche Szene aufgeführt. Dies führte zu einem Plagiatsvorwurf gegen Valentin, den er aber in allen Instanzen gewann.
IM SENDERAUM war nach THEATER IN DER VORSTADT das am meisten gespielte Stück Valentins (498 Aufführungen nach Josef Rankl). Vor 1932 war der Titel: RUNDFUNKSZENE, nach 1932 IM SENDERAUM. 1938 wurde die Szene verfilmt (mit Valentin, Karlstadt und Joe Stöckel) und erschien als Film mit dem Titel DER ANTENNENDRAHT/IM SENDERAUM (Zensurdatum: 13. Oktober 1938). Nach Valentins Aussagen wurde der Film während der NS-Zeit nie aufgeführt, war aber nicht verboten und wurde 1938 und 1939 als Vorfilm zu den Filmen PARKSTRASSE 13 und DUNKELROTE ROSEN beworben.
Im Senderaum, 1935, Fotografie, 11 cm
x 17 cm, Valentin-Karlstadt-Musäum, München
https://www.valentin-karlstadt-musaeum.de/sammlung-online/objekte/objekt/im-senderaum-6005627