Flug zum Mond, Mondraketenflug
Das Stück DER FLUG ZUM MOND IM RAKETENSCHIFF, am 23. August 1928 im Kolosseum uraufgeführt, war eine multimediale Theaterinszenierung und wohl das aufwendigste Stück, das Valentin je inszeniert hat. Karl Valentin und Liesl Karlstadt spielten die Piloten, Georg Rückert den Bürgermeister, Pfafferl (Vorname unbekannt) den Oberregierungsrat, Trösch (Vorname unbekannt) den Schutzmann zu Pferde, Karl Flemisch den ersten Photographen, August Junker den zweiten Photographen und der Damenimitator Fränzi Pejori Valentins Braut. Dazu gab es Stadträte, Musiker und einen Zeitungsmann.
Josef Rankl, Valentins Bühnenmeister, schrieb dazu: „Eines der technisch schwierigsten Stücke war der Flug zum Mond. Die Dekoration bestand aus einem dunklen Hintergrund und einer aus vielen Teilen beweglichen, vom Greiner Wiggerl gemalten Menschenmauer. Das Wichtigste dabei war die Reaktion auf den schnellen Szenenwechsel: Abflug des Flugzeugs mit Raketengeknatter durch eine elektrische Schaltung nach Valentins Ideen geschaffen, Verdunklung der Bühne, Übergang zum Film, Flug über die Stadt München, Zwiegespräch zwischen Karlstadt und Valentin im Flugzeug über eine Lautsprecheranlage, Annäherung des Mondes, Blitzeinschlag und Absturz des Flugzeugs, wobei der Film abbrach.“ (aus Karl Valentin, Sämtliche Werke, Band 9, S. 209)
Weitere Aufführungen des Stücks gab es vom 1. bis 9. September 1928, im November 1928, und dann wieder am 2. und 3. Juli 1929 im Kolosseum.
Rückseite handschriftlich. von Karl Valentin: Kolosseum, Frühjahr 1929
Flug zum Mond, Mondraketenflug, 1928, Fotografie, coloriert, auf Karton aufgezogen, 10 cm
x 21,5 cm, Valentin-Karlstadt-Musäum, München
https://www.valentin-karlstadt-musaeum.de/sammlung-online/objekte/objekt/flug-zum-mond-mondraketenflug-6000176