Biografie
Heinrich Kley (* 15. April 1863 in Karlsruhe; † 8. Februar 1945 in München) war ein deutscher Zeichner, Karikaturist und Maler.
Er studierte Kunst an der Karlsruher Kunstschule. Seine ersten Werke waren Porträts, Landschaften, Stillleben, Stadtszenen und Historiengemälde. Einen frühen Ruf gewann er als „Industriemaler“ unter anderem für die Firma Krupp. Kley bewies ein tiefes Verständnis für Fabrikationsprozesse, als er Kohle, Dampf und Schweiß mit Öl und Aquarell in Kunstwerke umsetzte. Schlagartig berühmt aber wurde er durch seine grotesken und humorvollen, teils auch sehr düsteren Zeichnungen, die im „Orchideengarten“, der „Jugend“ und im „Simplicissimus“ erschienen. Der Verleger des Simplicissismus, Albert Langen, wurde durch Vermittlung des Volksschauspielers und Mitbegründers des Schlierseer Bauerntheaters Konrad Dreher aufmerksam auf Heinrich Kley. Besonders seine Skizzenbücher überzeugten Langen. Zur Entspannung und um seine Frau zum Lachen zu bringen, zeichnete Kley darin komische Tiere, Riesen und Menschen. 1909 übersiedelte der Künstler von Karlsruhe nach München. Kley malte um die Jahrhundertwende herum ca. 150 Landschafts- und Stadtmotive für Ansichtskarten. Dabei bildete er Landschaften von Helgoland bis in die Alpen ab sowie die Sehenswürdigkeiten von zumindest allen größeren Städten. Unter Ansichtskartensammlern sind Kley-Motive bis heute sehr beliebt.
George Grosz und Arthur Miller förderten Kleys Bekanntheit in den USA. So wurde Kley zu Disneys Meister. Vor allem die Tiezeichnungen dienten diesem als Inspiration für seine Filmprojekte wie „Fantasia“. Die Elefanten Kleys lieferten die Vorlage für Dumbo (1941). Disney erklärte 1964 in einem Fernsehinterview: „Without the wonderful drawings of Heinrich Kley I could not conduct my artschool classes for my animators“.
Mit dem Anbruch der Zeit des Nationalsozialismus wurde es still um den Künstler. Kley starb am 8. Februar 1945 in einem München, seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Dorffriedhof im oberbayerischen Polling.