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Sonderausstellung

„Alles rief Heil"

Ein Stuhl, auf dem der Weg in Diktatur und Vernichtung begann
08. November 2023 - 21. Dezember 2023
Stuhl vor Isartor

8. November 1923: Im überfüllten Bürgerbräukeller haben sich sogenannte vaterländische Verbände versammelt. Plötzlich gibt es Tumult. Adolf Hitler bahnt sich mit geladener Pistole den Weg durch die Menge, steigt auf einen Stuhl und gibt einen Schuss in Richtung Decke ab: „Die nationale Revolution ist ausgebrochen. Die Regierung ist abgesetzt.“

Aber in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1923 schlagen sich weder Polizei noch Reichswehr auf die Seite Hitlers. Am Morgen entscheiden Hitler und General Ludendorff, mit mehreren tausend Bewaffneten in die Innenstadt zu marschieren. Die Putschisten ziehen durch das Isartor zum Marienplatz, „Alles rief Heil!“. Der Putsch scheiterte im Kugelhagel vor der Feldherrnhalle, doch Hitler wird durch eine wohlgesonnene Justiz nur zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt. Unter luxuriösen Haftbedingungen wird Hitler das vorbereiten, was in Diktatur, Krieg und Konzentrationslagern endete.

Die Installation „Alles rief Heil“ vor dem Isartor, zeigt symbolisch den Beginn des Hitlerputsches, und damit auch den Beginn der Abschaffung der Demokratie mit den Mitteln von Gewalt, Propaganda und Einschüchterung. Der Stuhl als Hauptelement der Installation, ist der künstlerische Appell an die Gesellschaft, sich den rechtsextremistischen, antisemitischen und menschenfeindlichen Tendenzen der Gegenwart entschlossen entgegenzustellen.

Die Außeninstallation ist eine Kooperation der SCHULTERSCHLUSS Initiative Christian Springer mit dem Valentin-Karlstadt-Musäum, unterstützt von der Saubande, Valentin-Karlstadt-Förderverein, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Fachstelle für Demokratie, dem Bezirksausschuss 01 Altstadt/Lehel und der Stiftung Hubert Beck.

Konzeption und Gestaltung stammen von Elias Stricker und Kerstin Schweiger, die Illustrationen zeichnete Anselm Magnus Hirschhäuser. Ein besonderer Dank gilt Alexander Merl – Zimmerei, Andreas Bonato und Christopher Lynne.

Pressematerial zur Ausstellung finden Sie hier.